Der benadelte Faden

28.03.2014
|

 

iQ-Box_3sm

Neuentwicklungen von Produkten bedingen einer guten Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen Auftraggeber und Lieferant. Als das im oberfränkischen Naila und Selbitz angesiedelte Unternehmen SERAG-WIESSNER eine sterile Verpackungslösung entwickelte, mit der alle gängigen Nahtmaterialien (ausgenommen Stahldraht) vollautomatisch verpackt werden können, war die STEWO Kunststoffverarbeitung GmbH & Co. KG als Partner für die iQ-Box von Beginn an dabei. Die Kooperation hatte Erfolg. Mit dem Deutschen Verpackungspreis 2013 in der Kategorie Verkaufsverpackungen Pharma & Medizin des Deutschen Verpackungsinstituts e. V. (DVI) wurde die iQ-Box ausgezeichnet.

Diese Ehrung ist der Erfolg einer umfangreichen Entwicklungsgeschichte, die Ihren Beginn im Jahr 2008 nahm. Die Herausforderungen der Verpackungslösung waren keine geringen. Das an sich unscheinbar wirkende Produkt vereinbart Ökologie, übersichtliches Design, Nutzen, Sicherheit, Prozessoptimierung und Wirtschaftlichkeit in sich. Sämtliche Materialbestandteile besitzen die Medizinproduktezulassung. Grundträger und Nadelfixierung sind bei STEWO entstanden. Die Schwierigkeit liegt darin, mit einem integrierten speziellen Befüllungsprinzip alle gängigen Nahtmaterialien bekannter Fadenkonstruktionen der zumeist verwendeten Fadendurchmesser kombiniert mit allen gängigen Nadelformen und -größen sowie beliebiger Fadenlängen vollautomatisch verpacken zu können. So lassen sich die Herstellkosten deutlich reduzieren, die Produktion standardisieren und die Produktivität steigern. Das Design ermöglicht ein intuitiv richtiges und siQ-Box_2smicheres Handling durch den Anwender. Bei der Entnahme des Fadens reduziert sich durch die spezielle Führung des Fadens der Verformungsgrad des Fadens und wird automatisch begradigt.

Mit den ersten 3D-Daten, welche die Idee der iQ-Box skizzierte, ging das Projektteam von STEWO daran, die Durchführungsmöglichkeiten zu prüfen und das Prototyp-Werkzeug zu erstellen. Um allen Anforderungen an das Produkt gerecht werden zu können, bedurfte es einer ganzen Reihe von Testläufen und detailgenauen Abstimmungsverfahren. Das geschah in enger Zusammenarbeit mit SERAG-WIESSNER, wobei sich gerade die räumliche Nähe beider Unternehmen als Vorteil erwies. Entwickler und Kunststoffexperten tauschten sich untereinander mit ihrem Fachwissen aus, um das bestmögliche Ergebnis erzielen zu können. Mit dem Prototyp konnten dann die Kunststoffteile der Verpackung bemustert werden, um auch hier detailgenaue Fertigungsbedingungen zu schaffen. Um die medizinischen Grundlagen zu erfüllen, wurde ein starkes Augenmerk darauf gelegt, die beschichteten Komponenten der Spritzgussform öl- und fettfrei zu gestalten. Durch all diese Entwicklungsschritte entstand das Werkzeug, mit dem seit 2013 die Verpackungslösung in Serie gegangen ist. Realisiert wurde hierfür eine 2-Komponenten-Variante. SERAG-WIESSNER und STEWO möchten nun noch die ursprüngliche Idee zur Produktion umsetzen und arbeiten derzeit an der 1-Komponenten-Lösung für die Spritzgussfertigung. Damit wird die Herstellung noch wirtschaftlicher, ohne Sicherheit und Nutzung zu beinträchtigen.
Die iQ-Box wird mit einer speziell entwickelten „Wickelmaschine“ automatisch mit Faden und Nadel befüllt. Dank eines ausgeklügelten Systems wird mit dieser Methode Knotenbildung oder Verwirrung des eingelegten Fadens verhindert. Seit Markteinführung sind in der STEWO Kunststoffverarbeitung in Helmbrechts fast eine Viertelmillion Grundträger und Nadelfixierungen gespritzt worden.

Comments are closed.

Stewo Kunststoffbearbeitung GmbH & Co.KG benutzt Cookies, um seinen Lesern das beste Webseiten-Erlebnis zu ermöglichen. Außerdem werden teilweise auch Cookies von Diensten Dritter gesetzt. Weiterführende Informationen erhalten Sie in der Datenschutzerklärung auf stewo.de